Testbericht - Marmot Ama Dablam Jacke
- Test 1: Skitour
Im Aufstieg naturgemaess nur im Rucksack befindlich, kann eine mitgefuehrte Daunenjacke eine Gipfelrast um einiges gemuetlicher gestalten. Selbst an einem wolkigen Tag im Januar, bei -5 Grad und 3000m Hoehe fordert ein Skitouren-Aufstieg seinen Arbeitsschweiss. Sobald jedoch fuer eine Pause gestoppt wird faengt das grosse Frieren an, was eine verdiente Gipfelrast zunichte machen kann. Die Ama Dablam von Marmot ist hierbei insofern praktisch, als dass sie durch Ihr geringes Gewicht und kleine Packform keinen spuerbaren zusaetzlichen Ballast im Aufstieg darstellt. Als winddicht kann man sie jedoch nicht bezeichnen, hierfuer muss noch eine winddichte Jacke darueber getragen werden, um wirklich fuer eine angenehme Betriebstemperatur im Inneren zu sorgen.
- Test 2: Eisklettern
Ganztaegiges Eisklettern bei -19 Grad Tiefst- und -10 Grad Hoechsttemperatur - hier treffen zwei Widersprueche aufeinander.
Zum einen warm genug anziehen, damit man sich auch noch nach einigen Seillaengen in undankbar schattigen und nordseitigen Wasserfaellen nicht fragen muss, wie die tauben Finger denn eigentlich das ganze blinkende mitgebrachte Material bedienen sollen und zum Anderen so duenn anziehen, dass man sich nicht als unbewegliches Michelin-Maennchen den Wasserfall hochquaelen muss.
Durch die sehr niedrigen Temperaturen recht skeptisch, wagte ich mich mit zwei langen Unterhemden, der Ama Dablam als Zwischenschicht und einer winddichten duennen Jacke als Aussenschicht aus dem Haus und fror waehrend des gesamten Tages (immerhin 9 Stunden bei durchschnittlich -15 Grad) tatsaechlich kein einziges Mal. Wobei ich natuerlich sagen muss, dass es ein windstiller Tag war. Trotzdem, fuer diese Temperaturen und die enorme Bewegungsfreiheit - Respekt! Waehrend bei zu vielen Schichten an Kleidung die Arme samt Gelenken langsam einbetoniert werden, ermoeglicht die oben erwaehnte Variante ein Klettern ohne spuerbare Bewegungseinschraenkungen.
Zusaetzlicher Bonus: Bergsteigen mit Helm und Kapuzenjacke kannte ich bisher nur als Krampf, da Kapuzen einfach nicht fuer einen zusaetzlich darunter befindlichen Helm geschneidert werden. Die Kapuze der Ama Dablam beseitigt dieses Problem, indem sie genug Raum fuer einen etwaigen Helm besitzt. Auch verhindern die Spanngummis zur Feinjustierung der Kapuze ein Wegwehen dieser bei Wind.
Bei allem Lob dennoch die Warnung: Man sollte nicht versuchen, von dieser Jacke eine gemuetliche Biwaknacht in einer Nordwand zu erwarten - Wunder vollbringen kann sie nicht!
- Test 3: City
Zuletzt sei noch erwaehnt, dass man sich mit dem Design auch in der Stadt ohne Bedenken aus dem Haus trauen kann ;) und auch Fahrradfahren bei -10 Grad ist ohne Frieren moeglich.
Fazit
-
Vorteile:
- Sehr gute Passform
- Kopfbeweglichkeit der Kapuze bei Tragen eines Helmes ideal
- Kapuze justierbar, wird nicht weggeblasen
- Die Innentasche der Jacke funktioniert als integrierter Packsack (Endgroesse ca 1l Tetrapack)
- Innenstoff ist sehr weich und liegt angenehm auf der Haut
- Bei Windstille oder als Zwischenschicht sehr waermeisolierend
-
Nachteile:
- Hohe Winddurchlaessigkeit - in dem Fall nur als Zwischenschicht mit Windstopper darueber zu tragen
- Der 541g Herstellerangabe stehen 633g (Groesse M) auf meiner Waage gegenueber